Cycles of terrestrial rabies are associated with carnivores. In non-carnivorous
species, rabies typically occurs as a spill-over from the carnivore reservoir and
quickly encounters a dead end in such species. One major exception to this
scenario has been an ongoing epizootic of rabies in the Greater Kudu, an African
antelope. These herbivores are found in high densities in southern Africa, but
rabies cycles have only been described from Namibia, a vast country located in
the South Western region of Africa. Epizootics were first noted in the late 1970’s
and losses of up to 50 000 animals were estimated by 1985. Between 2002 and
2011, Namibian conservancies again estimated kudu losses ranging from 30–70%,
resulting in very significant economic losses to the farming and gaming industries
of the country. The sheer magnitude of the epizootic, phylogenetic data and
experimental evidence of the particular susceptibility of kudu to rabies infection
via mucous membranes are factors in support of a hypothesis that suggests
horizontal transmission and maintenance of a rabies cycle within this species. It
has become critical to investigate pathways for effective rabies control in Namibia
– including the development of a strategy to halt and reverse the devastating
epizootic of kudu rabies.
Die terrestrische Tollwut ist eng mit Karnivoren als Reservoirtiere verbunden.
Bei anderen nicht-karnivoren Tierarten stellt die Tollwut typischerweise eine
Spillover-Infektion aus dem Fleischfresserreservoir dar, wobei diese Tierarten
keinen eigenen Infektionszyklus aufbauen können. Eine große Ausnahme scheint
dagegen eine anhaltende Tollwutepidemie beim Großen Kudu, einer afrikanische
Antilopenart, zu sein. Obwohl diese Pflanzenfresser in hohen Populationsdichten
im südlichen Afrika leben, sind beständige Tollwutinfektionszyklen bislang nur
bei Kudus in Namibia im Südwesten Afrikas bekannt. Tollwutepidemien wurden
das erste Mal in den späten 1970er Jahren beschrieben, denen bis 1985 schätzungsweise
50 000 Tiere zum Opfer fielen. Zwischen 2002 und 2011 wurden die
Verluste bei Kudus durch Namibische Schutzorganisationen auf 30–70 % beziffert
mit erheblichen wirtschaftlichen Schäden für die Landwirtschaft und den Jagdtourismus.
Das schiere Ausmaß der Epidemie, phylogenetische Daten sowie experimentelle
Anhaltspunkte, die eine besonders hohe Empfänglichkeit von Kudus
gegenüber Tollwutinfektionen über Schleimhautkontakte belegen, unterstützen
die Hypothese einer möglichen horizontalen Übertragung des Tollwutvirus und
Aufrechterhaltung des Infektionszyklus in dieser Antilopenart. Daher ist die Suche
nach effektiven Wegen der Tollwutbekämpfung in Namibia einschließlich der Entwicklung
von Strategien zur Beendigung der verheerenden Epidemien in Kudus
eine vordringliche zukünftige Aufgabe.