Since the early 21st century, the middle classes of the Global South became a focus of attention. However, a precarious minimum income was all it took to be considered middle class. But who exactly is middle class? As the term is applied, it should certainly not be confused with Marxist theories of class. It refers to a socio-economic status somewhere between the highest and lowest echelons of society. What constitutes middle class remains all too nebulous. This article casts doubt on the positive political and economic impact and role ascribed to the declared growth of African middle classes. It argues that middle classness is a construct, which stresses the continued vagueness and fragility of this social segment in societies and cautions of too optimistic assessments when it comes to its role.
Seit Anfang des Jahrhunderts wurde den Mittelschichten des globalen Südens verstärkt
Aufmerksamkeit zuteil. Doch es war nur ein prekäres Minimumeinkommen erforderlich,
um zu den Mittelschichten gerechnet zu werden. Was aber versteckt sich genauer hinter die-
sen Mittelschichten? Der Begriff (im Englischen „middle classes“) sollte gewiss nicht mit marx-
istischen Klassentheorien durcheinandergebracht werden. Er verweist in erster Linie auf ein
soziales Segment zwischen den obersten und untersten Gesellschaftsschichten. Was eine
Mittelschicht ausmacht bleibt allzu nebulös. Dieser Artikel bezweifelt die positive politische
und wirtschaftliche Rolle, die dem erklärten Wachstum afrikanischer Mittelschichten pauschal
zugewiesen wird. Er argumentiert, dass es sich um ein Konstrukt von Pseudo-Klasse handelt,
betont die Unklarheit und Fragilität des sozialen Segments und warnt vor allzu optimistischen
Annahmen hinsichtlich der Rolle seiner Mitglieder.