The design studio is a key component of architectural education. In South African universities, the
design studio tends to be dominated by what I call the Apprenticeship Studio. This teaching approach
establishes the studio staff as studio ‘masters’ who train students to become architects by transferring
their practice-based skills and knowledge to the students. This process of training is further complicated
by the good intention of the Apprenticeship Studio to often attempt to ‘solve’ the socio-spatial
problems of post-apartheid South Africa. This paper argues that these projects are counter-productive
in that they delimit and undermine students’ opportunities to become critical and creative spatial
thinkers who might better address the socio-spatial ‘absurdities’ that South Africa foregrounds. As a
counter point I suggest that a Process Studio that does not posit normative ‘building’ design procedures
as its goals should be emboldened and maximised to develop stronger educational outcomes for
students rather than limiting pedagogy to professional training. The Process Studio aligns itself with
the pedagogic value of creativity, the outcome of which aims to achieve: independence and risk-taking;
flexible research-based strategies or problem-defining development for design; experimentation
and imagination building; and the increased ability to make unforeseen connections. To illustrate the
potential of the Process Studio I make reference to a process-oriented project that has been running in
the First Year design studio at the University of Cape Town. As a counter-point to this project, I also
explore the Place-Making Studio which aimed in 2008 to engage students directly in the making of a
water-point platform in an informal settlement in Hout Bay, Cape Town. These three kinds of studios,
the Apprenticeship Studio (students design ‘buildings’ under the tutelage of practicing architects),
the Process Studio (students explore creativity and spatial ideas through a dilatory process) and the
Place-making Studio (students physically build a place) become a potential triad that constitutes the
dialogical design studio. I argue that the dialogical design studio, engaging as it does with the somewhat
contradictory kinds of design studios listed above, will not only best facilitate students’ abilities
to mediate the absurdities and contradictions of studying and working as an architect in South Africa at
present, but will also prepare them for an increasingly fluid and unpredictable future for the profession.
Zu einer dialogischen Entwurfslehre: Ein Vermittlungsversuch angesichts einer absurden Realität im Architekturgrundstudium in Südafrika. Die Entwurfslehre ist ein Hauptbestandteil des Architekturstudiums. In südafrikanischen Universitäten wird das Entwerfen oftmals wie in einem Auszubildendenverhältnis vermittelt. Dieser Ansatz sieht die Lehrenden als “Meister”, die den Studenten ihre Praxiskenntnis und ihr Wissen vermitteln. Erschwerend kommt der gut gemeinte Versuch hinzu, im Rahmen dieser Ausbildung soziale und räumliche Probleme der Postapartheitaera lösen zu wollen. In diesem Artikel soll dargestellt werden, dass diese Projekte kontraproduktiv sind. Sie beschränken die Studenten eher darin, sich zu kritischen, kreativen Denkern zu entwickeln, die die absurden räumlichen Gegebenheiten des gegenwärtigen Südafrikas vielleicht besser angehen könnten. Als Gegenbewegung schlage ich eine prozessorientierte Entwurfslehre vor, in der es nicht darum geht, allgemeingültige Entwurfsmethoden zu vermitteln, sondern darum, den Studenten erfolgreichere Lernerfahrungen zu ermöglichen, statt die Pädagogik auf Berufstraining zu reduzieren. Diese Prozesslehre orientiert sich an der pädagogischen Bedeutung von Kreativität und hat folgende Ziele: Unabhängigkeit und Risikofreudigkeit; Forschungsarbeit hin zu flexiblen Strategien oder einem Entwerfen, dass Probleme definiert; Förderung von Experimentierfreude und Phantasie, und die wachsende Fähigkeit unvorhergesehene Verbindungen zu schaffen. Das Potential dieses Ansatzes möchte ich anhand eines prozessorientierten Projektes aufzeigen, dass im ersten Studienjahr des Architekturstudiums im Fach Entwerfen an der Universität Kapstadt gelaufen ist. Als Gegenpol dazu untersuche ich ein Entwurfsprojekt von 2008, dass sich dem Kreieren von spezifischen Orten widmet (place-making). Ziel es war, Studenten direkt in den Bau einer Plattform und Wasserstelle in einer stetig wachsenden unterversorgten Siedlung in Hout Bay, Cape Town einzubeziehen. Diese drei Lehransätze, die ‘Ausbildung‘ (die Studenten entwerfen unter der Anleitung von praktizierenden Architekten), die ‘Prozesslehre‘ (die Studenten untersuchen Kreativität und räumliche Ideen mittels eines ungerichteten Prozesses) und das ‘Ort-schaffende‘ Studium (die Studenten arbeiten direkt an einem Ort), bilden eine mögliche Kombination, auf der die dialogische Lehre basiert. Ich behaupte, dass dieser Lehransatz, indem er die obengenannten, teilweise gegensätzlichen Ansätze kombiniert, nicht nur die Studenten am Besten befähigt, den Absurditäten und Gegensätzen zu begegnen, mit denen sie als Architekten im gegenwärtigen Südafrika umzugehen haben werden, sondern sie auch auf eine zunehmend fließende und ungewisse Zukunft im Berufsleben vorbereitet.