Abstract:
Die theoretische Reflexion auf mögliche allgemeine Regeln, auf denen das Verständnis und Übersetzungsverfahren der Heiligen Schriften des Antiken Israel ins Septuaginta-Griechische aufbauen, wurde bisher mit mehreren Überblicksstudien begründet. Aber die Denkrichtung, auf welche die Übersetzungstätigkeit in einzelnen aussagekräftigen Beispielsfällen hinweist, erhält m.E. erst dann einen eigenständigen Wert gegenüber allgemein wissenschaftstheoretischen Urteilen, wenn sie einerseits in der historisch-semantischen Betrachtung des griechischen Sprachinstrumentariums, das jeweils zur Übertragung von semitischen bzw. hebräischen Wortbedeutungen eingesetzt wurde, und andererseits in der Analyse der formal variablen Argumentationsmuster und der daraus resultierenden Vorstellungshorizonte neu definiert wird.